Habsburgische Gesandte in Rom, 1619-1740: Kunstsammeln als Mittel des Kulturtransfers (Lise Meitner – Projekt M2474-G25)

Das vom FWF geförderte Lise Meitner-Projekt befasst sich mit der Rolle, welche Gesandte der österreichischen Habsburgermonarchie beim Heiligen Stuhl für den künstlerischen und kulturellen Austausch in der Zeit von Ferdinand II. bis Karl VI. spielen.

Im 17. und 18. Jahrhundert ist Rom noch immer eine der wichtigsten Bühnen der internationalen Diplomatie und zugleich das kosmopolitische Zentrum der Kunstwelt. Ausgehend von den Fürsten Paolo und Federico Savelli, die in den Jahren 1620-49 als kaiserliche Gesandte in Rom fungierten, sollen im Rahmen des Projektes eine Reihe bisher wenig untersuchter Gesandter des späteren 17. und des frühen 18. Jahrhunderts wie Fürst Liechtenstein, Graf Martinic, Kardinal Schrattenberg und Kardinal Althann und deren Kreise als Sammler und Kunstvermittler erstmals systematisch analysiert werden. Das Zeitalter der Regierung von Leopold I. (1658-1705) und Karl VI. (1711-40) bzw. von Papst Innozenz XII. (1691-1700) und Innozenz XIII. (1721-24) soll besonders betrachtet werden, als eines der kaiserlichen Fraktion zu Rom wohlgesinntes, und dasjenige, das den Verkauf vieler römischer Sammlungen mit sich bringt.

Ziel des Projektes ist, auf der Grundlage von Archivmaterial, wie Korrespondenzen und Inventare, zunächst den Ankauf und die Vermittlung von Kunstwerken durch die einzelnen Gesandten zu dokumentieren, um dann in einer vergleichenden Perspektive die Rolle der kaiserlichen Gesandten als Agenten des Kunst- und Kulturtransfers herauszuarbeiten. Das Projekt integriert systematisch Quellenbestände in Wien und Rom und verbindet dabei neueste Forschungen zu Fragen der Sammlungsgeschichte in Italien und Österreich.

 

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