Kunst, Kommerz und Kennerschaft im bürgerlichen Zeitalter: Die Gemäldesammlung des Franz Salzmann Edler von Bienenfeld

Franz Salzmann (Prag 1788 – Wien 1865) hat als hoher Beamter der neu begründeten Privilegierten Österreichischen Nationalbank Karriere gemacht und sich durch die Einführung des Oldhamschen Banknotenerzeugungs-Systems hohe Verdienste erworben. Bisher völlig unbekannt war seine 245 Werke umfassende Gemäldesammlung. Das Inventar der in den Jahren 1823-1828 aufgebauten Sammlung beschreibt nicht nur ausführlich die einzelnen Bilder, sondern verzeichnet minutiös woher und für welchen Preis Salzmann diese erwerben konnte und wohin und für welchen Preis er die meisten dann wieder verkaufte. Der passionierte Sammler besuchte auf seinen Dienstreisen vor allem in England, Deutschland und den Niederlanden systematisch private und öffentliche Kunstsammlungen und betrieb zugleich einen schwunghaften Gemäldehandel. Die kontextualisierte Analyse des Inventars gibt wichtige Einblicke in das System des Wiener Kunsthandels im frühen 19. Jahrhundert, in Motivationen, Praktiken und Netzwerke von Kunsthändlern, Kunstkennern und Sammlern.

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